Endnote 2,5 Befriedigend
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Panasonic Lumix G3 Testbericht

Redaktion, 13. November 2014
Endnote 2,5 Befriedigend
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Die Panasonic Lumix G3 ist schon länger im Handel und präsentiert sich ganz im Stil eines klassischen Fotoapparats. Das muss nicht schlecht sein, verspricht das funktionale Design doch eine gute Ergonomie. Ob die G3 dieses Versprechen halten kann? Bei der Bildaufzeichnung setzt Panasonic auf einen relativ kleinen Sensor. Inwiefern das ein Nachteil sein könnte, klären wir ebenfalls.

( Rezensionen)

POSITIV

  • + robustes Gehäuse, teilw. aus Aluminium
  • + gute Bedienbarkeit (Touch-Display, viele Knöpfe und Regler)
  • + elektronischer Sucher
  • + Anschluss für externes Blitzgerät

Negativ

  • - Autofokus bei Videoaufnahmen
  • - Bildqualität bleibt etwas unter den Erwartungen
  • - vergleichsweise voluminöse Kamera/Objektiv

Design und Verarbeitung

Die Panasonic Lumix G3 versucht gar nicht erst, schick oder edel zu wirken. Sie will nur eines sein: praktisch. Folglich sieht die Kamera aus wie ein klassischer Fotoapparat, mit Sucherbuckel, vorgewölbtem Handgriff und einer Menge Einstellräder und Knöpfe.

„Form follows function“, was ja an sich nicht schlecht sein muss. Zumal die G3 gut in der Hand liegt und sich auch angenehm anfassen lässt. Dazu trägt sicherlich auch bei, dass Panasonic der G3 ein Kleid teilweise aus Aluminium geschneidert hat. Da packt man gerne auch mal härter zu, ohne dass es gleich knistert im Gebälk. Vorbei ist’s mit dem Eindruck von Solidität jedoch, wenn man die fummelige Schnittstellenklappe aus Weichplastik öffnet oder schließt. Beim Transport verlangt die G3 nach einer Fototasche, selbst für eine ausgewachsene Manteltasche ist sie zu groß. Verantwortlich dafür ist auch das Kit-Objektiv, das ganz klassisch aufgebaut ist, recht weit hervorsteht und dreifach zoomt.

Das Design der Panasonic Lumix G3

Ergonomie und Bedienung

Bei der G3 sind Sie zur Sucherbildkontrolle nicht auf das Display angewiesen, Panasonic hat der Kamera zusätzlichen einen ordentlichen elektronischen Sucher spendiert. Der ist zwar etwas klein, zeigt aber ein angenehm klares Bild. Leider schaltet er sich nicht automatisch ein, sobald Sie in den Sucher blicken. Stattdessen muss man von Hand zwischen Display und Sucher umschalten, das ist etwas unpraktisch.

Wer lieber aufs Display schaut, wird von der Panasonic G3 ebenfalls nicht enttäuscht. Der Monitor lässt sich nicht nur in jede erdenkliche Lage klappen und drehen, er ist auch noch berührungsempfindlich. Über das Touch-Display lösen Sie eine Aufnahme aus oder stellen die G3 bequem und schnell ein. So viel Sucher- und Display-Komfort bietet keine andere Kamera im Test.

Dank ihrer erwachsenen Gehäuseform mit einer deutlich ausgeprägten Griffwulst, liegt die G3 gut in der Hand. Die Bedienelemente auf der Oberseite wie Auslöser und Moduswählrad sind einfach zu erreichen. Anders jedoch die Vierwegewippe auf dem Kamerarücken: Sie liegt viel zu tief, da müssen Sie umgreifen, um an die Knöpfe zu gelangen.

Die Panasonic G3 liegt gut in der Hand

Für anspruchsvolle Fotografen, die lieber alles selber einstellen, ist die Panasonic besonders gut geeignet. Hier liegen alle wichtigen Funktionen auf eigenen Knöpfen und Rädchen, weitere Einstellmöglichkeiten präsentiert auf Knopfdruck ein üppig bestücktes Schnellmenü. Und auf dem Programmwählrad war sogar noch Platz zum Abruf zweier Speicherplätze für individuelle Kamerakonfigurationen. Muss man in die Tiefen der Menüs der G3 hinabsteigen, wird’s etwas unübersichtlich. Auch weil die recht grobe Displayauflösung die Schrift pixelig darstellt.

Ausstattung und Funktionen

Panasonic hat die G3 geradezu üppig mit Funktionen ausgestattet. Wer da nicht den Überblick verlieren möchte, überlässt einfach alles der Vollautomatik. Sie wird mit einem eigens dafür vorgesehenen Knopf auf der Oberseite aktiviert. Ähnlich wie bei den Kameras von Sony und Nikon können Sie auch bei der G3 das Aufnahmeergebnis der Vollautomatik innerhalb gewisser Grenzen beeinflussen. Alternativ wählen Sie eines der fast 30 Motivprogramme passend zur jeweiligen Aufnahmesituation. Etwas sparsam gibt sich die Kamera dagegen in Sachen „kreative Verfremdung“ – sie stellt lediglich fünf Kreativeffekt zur Auswahl.

Einen kleinen Blitz hat die G3 an Bord, ein leistungsfähigeres Gerät lässt sich über den Blitzschuh anschließen. Allerdings fehlen der G3 Sonderfunktionen mit Mehrfachaufnahmen, die bei Kameras anderer Hersteller die Bildqualität deutlich verbessern. Dafür entschädigt die G3 mit professionellen Funktionen, die vor allem anspruchsvolle Fotografen nicht missen möchten. Etwa die Aufnahme von Belichtungsreihen, die sich sehr weitgehend konfigurieren lassen. Oder die Möglichkeit, das Bildergebnis differenziert an die eigenen Vorstellungen anpassen zu können.

Die Panasonic hat einen Ausklappblitz mit an Bord

Die Fokussteuerung hält ebenfalls einige Bonbons bereit. So ermöglicht es eine Fokuslupe bei Verwendung des Autofokus‘ besonders exakt auf die gewünschte Bildpartie scharf zu stellen. Wenn Sie manuell scharf stellen möchten, unterstützt Sie die G3 mit weiteren Funktionen: So gibt es einerseits die klassische Fokuslupe, anderseits eine Lupenfunktion, die nur den zentralen Bildausschnitt vergrößert anzeigt.

Leistung

Obwohl die Panasonic Lumix G3 inzwischen etwas in die Jahre gekommen ist, hält sie locker mit der Leistung aktueller Modelle mit. Allerdings ist ihr Autofokus ist nicht immer ganz so schnell, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen. Bei Serienbildaufnahmen legt die G3 ein beachtliches Tempo vor mit knapp fünf Aufnahmen pro Sekunde. Allerdings ist ihr Pufferspeicher etwas klein, sodass die Bildserien bereits nach sieben Fotos abbrechen.

Bei Videoaufnahmen überzeugt der Autofokus der G3 nicht ganz so sehr. Zwar führt er die Schärfe rasch nach, pumpt dabei aber etwas hin und her, bis er sein Ziel wieder fest im Fokus hat. Wie in ihrer Klasse üblich, zeichnet die G3 Videos in Full-HD-Auflösung auf, mit maximal 50 Halbbildern je Sekunde. Clever zudem: Mit der Panasonic G3 lassen sich während der Videoaufnahme Fotos schießen.

Wiedergabe und Konnektivität

In Sachen „drahtloser Kommunikaktion“ muss die G3 passen, ein WiFi-Modul fehlt ihr und lässt sich auch nicht nachrüsten. Bei den Möglichkeiten zur nachträglichen Bildbearbeitung gibt sich die G3 ebenfalls etwas zugeknöpft: Bilder drehen, zuschneiden und Standbilder aus einem Video extrahieren – das war’s dann auch schon im Wesentlichen. Im Gegenzug glänzt die Kamera mit einer tollen Diashow-Funktion, die beispielsweise nur Portrait- oder Landfschaftsfotos zeigt.

Bildqualität

Herzstück der Panasonic G3 ist ein Bildwandler nach dem „Four-Thirds“-Standard. Dieser Sensor ist etwa kleiner als ein APS-C-Sensor, wie ihn Samsung oder Sony verwenden. Er weist ein Seitenverhältnis von 4:3 auf, während alle anderen Kameras im Test im Seitenverhältnis von 3:2 aufnehmen. Zwar kann man die G3 auch auf 3:2 umschalten, doch dann lässt sich nicht mehr die gesamte Auflösung ihrer rund 16 Millionen Pixel nutzen.

Beispielaufnahme 1

Beispielaufnahme 2

Bei der Bildqualität merkt man ebenfalls, dass die G3 nicht mehr ganz taufrisch ist. Schon bei ISO 400 geht die Detailfülle in den Aufnahmen zurück. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Rauschunterdrückung bei der G3 bereits früh eingreift. Und so wundert es nicht, dass die Aufnahmen bereits bei mittleren ISO-Stufen detailärmer wirken, ab ISO 3200 dann deutlich verwaschen. Das macht die kleine Nikon 1 J3 kaum schlechter.

Eigentlich sollte der größere Sensor der G3 klarere Bilder liefern. Für die nicht sonderlich detaillierten Aufnahmen könnte aber auch das Objektiv der G3 verantwortlich sein. Es gibt bei alle Zoomstufen die Bildränder deutlich weicher wieder als das Zentrum. Wer das Potential der G3 voll ausschöpfen möchte, wird daher mit dem Kit-Objektiv nicht immer glücklich werden. Da hilft es auch wenig, dass das Objektiv kaum verzeichnet.

Mit der Farbwiedergabe nimmt es die G3 nicht so ganz genau. Sie sättigt Grün- und Violetttöne sichtbar stärker als andere Farben, sodass die Bilder leicht farbstichig wirken. Dafür ist die Kontrastwiedergabe schön ausgewogen, die Aufnahmen wirken alles andere als hart. Auch starke Motivkontraste stellen die G3 kaum vor Probleme.

Fazit

Die Panasonic G3 ist das Arbeitspferd unter den Systemkameras für Einsteiger: nicht schick, aber praktisch. Dazu trägt vor allem der ordentliche elektronische Sucher bei, aber auch das sehr bewegliche Display mit Touch-Funktion. Überhaupt lässt sich die G3 so bedienen, wie man es von Fotoapparaten alter Schule gewohnt ist. Bei den klassischen Fotofunktionen hat die Kamera ebenfalls viel zu bieten, die Automatiken wirken trotz ihrer Vielzahl jedoch etwas altbacken. Aktuelle Features via WiFi-Anbindung fehlen ihr ganz. Autofokus-Leistung und Serienbildgeschwindigkeit gehen dagegen in Ordnung. Bei der Bildqualität lässt die G3 ein paar Wünsche offen: Bei hohen ISO-Stufen liefert sie kaum ein besseres Ergebnis ab als die kleine Nikon 1 J3, das Kit-Objektiv löst keine Begeisterungsstürme aus.

( Rezensionen)

POSITIV

  • + robustes Gehäuse, teilw. aus Aluminium
  • + gute Bedienbarkeit (Touch-Display, viele Knöpfe und Regler)
  • + elektronischer Sucher
  • + Anschluss für externes Blitzgerät

Negativ

  • - Autofokus bei Videoaufnahmen
  • - Bildqualität bleibt etwas unter den Erwartungen
  • - vergleichsweise voluminöse Kamera/Objektiv
Endnote 2,5 Befriedigend

Testergebnis

Wie wir bewerten?
  • Verarbeitung/Design
    2.5
     
  • Bedienung
    1.5
     
  • Ergonomie/Haptik
    2.5
     
  • Funktionen/Ausstattung
    2.0
     
  • Leistung
    2.0
     
  • Bildqualität
    3.0
     
  • Videoqualität
    3.0
     
  • Wiedergabe/Konnektivität
    4.0
     
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