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Nikon 1 J1 im Test

Redaktion, April 30, 2013

Die kompakte Systemkamera Nikon 1 J1 ist zwischen Kompaktkamera und digitaler Spiegelreflexkamera angesiedelt und bietet einen zuverlässigen Autofokus, eine schnelle Serienbildfunktion und nützliche Automatikfunktionen für eine einfache Handhabung. Die Bildqualität zeigt aufgrund von Bildrauschen ab ISO 400 und einer schwachen Detailtreue ab ISO 800 Schwächen. Die Unverbindliche Preisempfehlung (UVP) des Herstellers liegt bei 599 Euro, im Einzelhandel ist die Kamera aber schon ab zirka 330 Euro erhältlich.

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Bild- und Videoqualität: Schnelle Serienbildfunktion

Die Nikon 1 J1 bietet überdurchschnittliche Serienbildaufnahmen mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde (zwölf Bilder in Folge) in voller Auflösung, ermöglicht wird dies durch den elektronischen Verschluss der Kamera. Der Autofokus ist meist schnell und sitzt präzise. Die Bildqualität ist schlechter als bei Systemkameras mit APS-C- oder Micro-FourThirds-Sensor. Der 10,1-Megapixel-CMOS-Sensor zeigt ab einer Lichtempfindlichkeit von ISO 400 Schwächen, hier ist schon auf dem 7,5-Zoll-Monitor ein deutliches Bildrauschen erkennbar. Ab ISO 800 verstärkt sich das Bildrauschen, außerdem führt eine Weichzeichnung zu einem Verlust der Detailtreue. Videoaufnahmen sind in Full HD 1080p (1.920 x 1.080 Pixel) möglich, der permanente Autofokus arbeitet auch hier recht zuverlässig. Besonderheit der Nikon 1 J1: Während der Videoaufnahme können Fotos durch Drücken des Auslösers aufgenommen werden.

Ausstattung: Gute Schnappschusskamera mit Schwächen

Im Lieferumfang der Nikon 1 J1 ist das Objektiv NIKKOR VR 10-30 mm enthalten. Für Tageslichtaufnahmen eignet sich das Objektiv gut, auch Videoaufnahmen gelingen dank Bildstabilisator. Schwächen zeigt das Objektiv bei schlechten Lichtverhältnissen, da die maximale Blendenöffnung bei f3.5-f5.6 liegt. Bereits ab ISO 400 ist in Kombination mit dem recht kleinen CMOS-Sensor Bildrauschen erkennbar. Das Kameradisplay ist mit einer Diagonalen von 7,5 Zentimeter ausreichend groß, die Auflösung könnte mit 460.000 Subpixeln aber höher sein. Auch ist das Display weder dreh- noch schwenkbar, was besonders bei Videoaufnahmen zum Nachteil wird. Bei der Verarbeitung punktet die Nikon 1 J1: Das Kameragehäuse, welches in den Farben Schwarz, Weiß, Silber, Rot, und Pink erhältlich ist, wirkt solide. In der Nikon 1 J1 befindet sich ein Lithium-Ionen-Akku des Typs EN-EL20. IM Live-View können etwa 380 Fotos ohne bzw. 180 Fotos mit Blitz aufgenommen werden. Im Videomodus reicht der Akku für rund 85 Minuten.

Bedienung: Manuelle Einstellmöglichkeiten schlecht zugänglich

Die Nikon 1 J1 wird durch sinnvolle und zuverlässige Automatikmodi zur idealen Schnappschusskamera. Die Automatikmodi sind gut zugänglich. Die Bedienelemente sind sinnvoll platziert und klappern nicht, der Druckpunkt ist angenehm. Die Serienbildfunktion ist mit 60 Bildern pro Sekunde im RAW- und JPEG-Format sehr schnell, auch wenn nur zwölf Bilder in Serie geschossen werden können. Autofokus und Bildstabilisator arbeiten zuverlässig und gut. Insgesamt ist die Nikon 1 J1 eine ideale Schnappschusskamera für Einsteiger und auf Reisen. Allerdings bietet die Kamera nur Live-View, einen elektronischen oder gar optischen Sucher gibt es – auch gegen Aufpreis – für dieses Modell nicht. Die manuellen Einstellmöglichkeiten sind umfassend, allerdings im Menü versteckt. Auch das Moduswahlrad bietet keine manuellen oder halbautomatischen Modi.

Fazit

Als Schnappschusskamera ist die Nikon 1 J1 sehr gut geeignet: Die Automatikmodi sind gut und leicht zugänglich, die Serienbildaufnahme ist sehr schnell. Autofokus und Bildstabilisator erleichtern das Fotografieren. Schwächen zeigt die Kamera bei schlechten Lichtverhältnissen. Anspruchsvolle Fotografen vermissen einen Sucher und beste Abbildungsleistung. Wer mehr Ausstattung möchte, sollte sich die Nikon 1 J2 und J3 ansehen. Die Nikon One V-Serie bietet immer einen elektronischen Sucher, ist daher für Nutzer interessant, die das Fotografieren im Live View-Modus nicht mögen.

Zusammenfassung Nikon 1 J1:

– Kompaktes Gehäuse mit guter Verarbeitung
– rasante Serienbildgeschwindigkeit im RAW- und JPEG-Format
– Bildstabilisator und Autofokus arbeiten gut und zuverlässig
– Videoaufnahmen in Full HD 1080p möglich
– praktische Automatikmodi
– recht kleiner CMOS-Sensor
– Display könnte mehr als 460.000 Subpixel haben
– kein elektronischer oder optischer Sucher
– Bildrauschen ab ISO 400
– Weichzeichnung ab ISO 800 (führt zu Detailverlust)
– manuelle Einstellmöglichkeiten umständlich abrufbar