Die Zukunft der Systemkamera – eine beständige Alternative?
Redaktion, September 9, 2013Mehr und mehr DSLR- und Kompaktkamera-Besitzer steigen auf Systemkameras um, doch sind diese eine lohnenswerte Alternative und wird das auch so bleiben? Die Zukunft der Systemkameras kann zwar, wie so vieles, nicht exakt vorausgesagt werden, aber die Zeichen stehen äußerst gut, dass sich die Geräte auch weiterhin verbessern werden und sowohl für Hobby- als auch Berufsfotografen interessant bleiben.
Systemkameras gegen den Rest der (Foto-)Welt
Vergleichen wir zunächst die Eigenschaften der Systemkameras mit den Merkmalen der beiden erwähnten Modelle, welche bereits deutlich länger auf dem Markt vertreten sind.
• Gegenüber einer digitalen Kompaktkamera sind selbst die recht leichten Systemkameras noch immer nicht wirklich platzsparend. Insbesondere das teilweise recht große Objektiv nimmt viel Platz ein. Außerdem ist eine gute Systemkamera immer noch deutlich teurer als eine durchschnittliche Kompaktkamera, auch wenn sich die Preise inzwischen immer mehr angleichen.
Auf der anderen Seite überzeugt jedoch die Bildqualität: Mit guten Systemkameras können die Kompaktkameras nicht einmal ansatzweise mithalten. Serienbildfunktionen oder wechselbare Objektive sucht man bei den meisten Kompaktkameras ebenfalls vergeblich. Auch Vorzeigeeigenschaften wie der Autofokus sind mittlerweile nicht mehr fest in der Hand der kompakten Digitalkameras, so dass ambitionierte Hobbyfotografen kaum noch Argumente für die Kompaktkameras finden können.
• Die DSLR galt und gilt noch immer als Platzhirsch, wenn es um die Anfertigung möglichst hochwertiger Fotografien geht, was insbesondere den sehr großen Sensoren in diesen Geräten geschuldet ist. An die allerbesten (und damit auch teuersten) DSLRs reichen Systemkameras zwar noch nicht heran, aber der Unterschied ist gerade im Amateurbereich kaum noch vorhanden. Systemkameras sind außerdem wesentlich platzsparender als die teilweise recht wuchtigen Spiegelreflexkameras, so dass sie im Urlaub beispielsweise weitaus weniger stören. Darüber hinaus stimmt der Preis: Während für eine DSLR durchaus mehrere Tausend Euro über den Ladentisch wandern können, sind gute Modelle aus der Welt der Systemkameras schon für weniger als 1.000 Euro zu haben.
Die spiegellose Zukunft
Nach diesem Vergleich wissen wir nun um die Stärken und wenigen Schwächen der Systemkameras Bescheid – aber was bedeutet das für die Zukunft? DSLRs haben nach wie vor den großen Vorteil der enormen Sensorgröße, was Berufsfotografen in die Hände spielt, denn gerade für extrem große Fotografien ist dies ein Vorteil, der nicht aus der Welt zu reden ist. Gleichzeitig machen jene Fotografen natürlich nur einen Bruchteil der Käuferschaft aus – und die dürfte insgesamt mit den spiegellosen Systemkameras überaus gut bedient sein. Die Nachteile in der Bildqualität fallen häufig nur bei Vergrößerungen in Photoshop & Co auf, so dass dies für den normalen Anwender kein Hindernis darstellen sollte. Die günstigen Preise und der Trend zu immer größeren Sensoren auch in den kompakten Systemkameras werden dafür sorgen, dass in einigen Jahren in Europa wahrscheinlich mehr System- als Spiegelreflexkameras verkauft werden – denn in Asien war das im Jahr 2012 bereits der Fall.